Welches Holz ist für die Schnitzerei geeignet?

 


Das wichtigste und meistgenutzte Pflanzenprodukt der Welt ist das Holz, welches auch kulturhistorisch zu den ältesten genutzten Pflanzenteilen zählt. Als vielseitiger und nachwachsender Rohstoff ist Holz ein umweltfreundlicher Werkstoff, der sich hervorragend bearbeiten lässt. Jede Baumart verfügt über eine unterschiedliche Struktur. Laubhölzer sind härter und schwerer als Nadelhölzer - die verschiedenen Eigenschaften der Hölzer nutzen die Künstler und Handwerker für die Einzigartigkeit der Schnitzereien. Die vorteilhaften ästhetischen Eigenschaften spiegeln sich in unseren Kunstwerken wieder.

Ahornholz

Besonders begehrt für das Schnitzen von Figuren ist das Holz des Bergahorns (Acer pseudoplatanus), welches zu den Harthölzern zählt. Als Vollholz wird dieses wertvolle Edellaubholz bevorzugt für Drechsel- und Schnitzarbeiten verwendet. Es ist mäßig hart und lässt sich leicht und gut bearbeiten. Bergahorn hat ein weißes Holz, manchmal leicht gelblich, das sehr langsam nachdunkelt. Durch seine feine Struktur und die helle Farbe ist es auch bestens zum Bemalen oder Beizen geeignet. Die Verwendung von langsam wachsendem, hochwertigem Bergahorn zeichnen unsere Krippenfiguren und alle Heiligenfiguren bis ca. 40cm Größe aus.

Lindenholz

Ideal zum Schnitzen ist auch das Holz der Linde (Tilia), welche auch zu den Laubhölzern gehört. Lindenholz ist ein relativ elastisches, weiches beständiges Holz und daher insbesondere für Holzschnitzereien bestens geeignet. Das Vollholz hat kaum Äste, ist weißlichgelb bis schwachrötlich gefärbt und dunkelt leicht nach. Lindenholz findet seine Verwendung überwiegend beim Schnitzen von größeren Figuren ab 40cm aufwärts. Gerne wird es auch für die großen Christuskorpusse von Feldkreuzen verwendet.

Zirbelkiefer

Ein ganz individueller Werkstoff für die Schnitzereien ist das Holz der Zirbelkiefer (Pinus cembra), eine Nadelholzart die in den Alpen zwischen 1400 und 2600 Metern Meereshöhe wächst. Hervorragende Verarbeitungseigenschaften bietet das leichte, weiche Zirbelholz für jeden Schnitzer. Im Gegensatz zu Linde hat Zirbelholz verhältnismäßig viele Äste. Das Farbenspiel geht von einer gelblichen bis rötlichen Färbung, das Holz dunkelt sehr stark nach. Bekannt ist das Zirbelholz auch durch seinen feinen, aromatischen Duft. Verwendung findet dieses Edelholz sowohl bei geschnitzten Zirbelholz Krippenfiguren (von Hand geschnitzt) als auch bei großen Heiligenfiguren.

Esche

Ein europäischer Nutzholzbaum ist die Esche (Fraxinus excelsior) – mit stark ausgeprägten Jahresringen, die bis zu 250 Jahre alt werden kann. Das wertvolle Hartholz ist gut für alle Schnitzarbeiten geeignet. Im Holz ist oft der wellige Faserverlauf zu erkennen, was den Figuren eine gewisse Lebendigkeit verleiht. Gerne wird dieses gelblich weißgraue bis weißrötliche Holz für moderne Krippenfiguren oder Heilige verwendet. Die schlicht-modernen Figuren gewinnen durch das lebendig gemaserte Holz eine außergewöhnliche Anziehungskraft. Selbst bei gebeizten oder bemalten Figuren ist die Maserung optisch noch gut zu erkennen.

Folgende moderne Krippenserien sind aus Eschenholz geschnitzt:

Eiche

Eines unserer wertvollsten Holzarten ist die Eiche (Quercus), die sehr lange, nahezu astfreie Stämme bildet. Durch die deutlichen Porenrillen entsteht eine optisch gut erkennbare kurze Maserung im Eichenholz. Die Farbe ist anfangs hellbraun und dunkelt im Lauf der Jahre gut nach. Wenige, ganz besondere Schnitzereien werden von den fachkundigen Künstlern aus Eichenholz geschaffen. Eine einzigartige Variante ist die Venezianische Krippe aus Eichenholz, die sich die Wirkung der großen Lebendigkeit des edlen Werkstoffes zu Eigen macht. Aus dem sehr witterungsbeständigen Kernholz werden bevorzugt Christuskorpusse für Feldkreuze im Außenbereich geschnitzt.